Kreta: Frust und Freude
Sommerurlaub in Griechenland – „Klassiker“ würden die einen sagen, „alter Hut“ die anderen. Für mich war es jedenfalls (bis auf ein Frustevent zu Beginn) ein wunderschöner Aufenthalt.
Aber starten wir doch gleich mit dem unerfreulichen Ereignis. Nach einem ruhigen Flug in Heraklion angekommen und auf der Suche nach dem reservierten Mietwagen gemacht. Gebucht und bezahlt von daheim über den ÖAMTC und Europcar – weil, damit ja nichts schiefgeht und kein griechisches Schlitzohr uns übers Ohr hauen kann. Außerdem mit (teurem) Rundum-Schutzpaket, man kann ja nie wissen.
Vor Ort bei Europcar wird eine Kaution verlangt, 290€ über Kreditkarte. Bankomatkarte mit Kreditkartenfunktion ausgepackt – wird nicht akzeptiert. Hinterlegung der Summe in bar – wird nicht akzeptiert. Andere Lösung angeboten? Nix da. Kulanz-Stornierung der Mietwagenbuchung vor Ort bei Europcar? Nope. Nachträgliche Kulanzlösung über den ÖAMTC? Von wegen! Daher 460€ in den Sand gesetzt. (Anmerkung: Als wir bei Europcar waren, ist es einem anderen Pärchen ähnlich ergangen – das klingt nach einer feinen und regelmäßigen Abzocke durch die Firmen, weil wer bitte studiert alles Kleingedruckte in den Mietverträgen?)
Zurück zum Flughafen Heraklion, auf Empfehlung des privaten Unterkunftgebers bei Mcars einen Mietwagen genommen – sehr freundlich, 100€ günstiger, Insidertipps und ein herausragendes Olivenöl gab es obendrein auch noch geschenkt. Kein Vergleich zu der lieblosen, prätentiösen Behandlung bei Europcar!
Fazit (und Empfehlung): Nie mehr vorab Mietwagen buchen und schon gar nicht über den ÖAMTC/Europcar, stattdessen direkt vor Ort den Empfehlungen folgen.
Genug der Frust, hier die Freude: Die Südküste Kretas ist im Vergleich zur Nordküste geradezu menschenleer. Keine Menschenmassen, keine überfüllten Strände oder Lokale. Für die Fahrt auf den äußerst schmalen, kurvenreichen und teilweise mit herabgefallenen Steinen übersäten Küstenstraßen braucht es aber starke Nerven. Eine Empfehlung gibt es auch für unsere Unterkunft – die Villa Stephania wird besonders liebevoll von Georg (einem gebürtigen Österreicher) und seiner Frau betreut.
Kreta hat mich auf den Geschmack von Kiesstränden gebracht. Bis jetzt war ich eindeutig Fan von feinen Sandstränden. Doch Kies klebt nicht überall und wird bei kräftigem Wind (womit man auf Kreta rechnen muss) nicht in jede Körperöffnung gepustet. Ach ja, auch Nacktbaden ist auf den einsameren Stränden im Süden kein Problem, sehr angenehm!
Ein paar Worte zum Essen: Einfach göttlich! Zumindest für alle, die so wie ich gern Salate, Tsaziki und Weißbrot mit Olivenöl naschen und das Ganze auf einer prächtigen Terrasse mit Ausblick. Zum Abschluss zwei Essensempfehlungen, sollte es jemanden von euch in die Gegend verschlagen – die Strandtaverne bei Agios Pavlos und das Restaurant Onar in Agia Galini.