Von Zeichen und Wörtern
Als Autor hat man es nicht leicht – zum Beispiel, wenn vom Gegenüber die publizistische Geheimsprache nicht verstanden wird. Wobei, Geheimsprache ist es weniger, aber für nicht Eingeweihte schwer zu fassen. Das klingt dann etwa so:
„Wie sieht’s aus mit deinem neuen Roman? Wie weit bist du schon?“
„Zweihundertfünfundachtzigtausend Zeichen.“
„Hä?“
„Ich meine, dreiundvierzigtausend Wörter.“
„Wie bitte?“
„Hundertachtzig Buchseiten.“
„Ach so, sag das doch gleich …“
Kaum jemand (der nicht selbst Schriftsteller ist oder in einem Buchverlag arbeitet) kann mit der Wortanzahl eines Romans etwas anfangen. Noch unverständlicher wird es, wenn man die Anzahl an Zeichen erwähnt; und dabei eine sechsstellige Summe in den Mund nimmt.
Daher möchte ich es in Buchseiten ausdrücken: Ungefähr 180 Seiten sind an meinem aktuellen Roman mit dem Arbeitstitel VORTEX geschrieben. Das ist in jedem Fall bereits mehr als die Hälfte – vermutlich wird der Krimi unter 300 Buchseiten bleiben.
Mein Werk handelt von einem Sturm. Von einer unnachgiebigen Ermittlerin. Von einer Kleinstadt im südlichen Niederösterreich. Von einer Gruppe Personen, die inmitten der Apokalypse zusammentreffen. Und von einem unerklärlichen Mordfall. Als kleinen Gustohappen ein kurzes Text-Exzerpt:
Rotation ist überall, dachte er versonnen und betrachtete die tief hängende, dunkelgraue Basis des Gewitters. Alles rotiert. Im Kleinen die Atome. Im Größeren Stürme und die Erde selbst. Im Größten die Filamente des Universums. Wenn auch das Leben rotieren würde, kämen wir dann irgendwann dorthin zurück, wo alles angefangen hat?
Wenn ich so gut vorankomme wie bisher, sollte die erste Fassung meines Krimis im Spätherbst fertig sein. Bis dahin … more to follow!