Produktive Hitzewelle
Während manche Menschen unter der massiven Hitzewelle stöhnen, vor ihren Klimaanlagen hocken und sich am liebsten gar nicht bewegen würden, ist das bei mir etwas anders. Zum Beispiel liebe ich es, bei brütender Hitze irgendwo in der Pampa auf einem staubigen Acker zu stehen und den heißen Wüstenwind an meiner nackten Haut zu spüren. Hitze lässt mich nicht etwa lethargisch werden, im Gegenteil. Ich werde aktiv, energiegeladen, voller Tatendrang – und produktiv.
Heute habe ich meinen nächsten Roman fertiggestellt, in hitzebedingter(?) Rekordzeit. Mein sechstes abgeschlossenes Langwerk ist in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. So ist es mein erstes Quasi-Auftragswerk. Und es handelt sich mit Abstand um das Verrückteste, was ich jemals geschrieben habe. Aber was soll ich machen: Eine liebe Bekannte ist auf mich zugetreten und hat gesagt: „Mortimer, willst du nicht mal etwas total Abgefahrenes schreiben?“ Tja, ich wollte. Jetzt kann ich nur sagen: selbst schuld, denn die Story ist so schräg, dass ich mir teilweise gedacht habe: „Das kann ich so nicht schreiben!“ Ich hab’s trotzdem getan.
Professor Heimlich – und die Farbenleere, so lautet der Titel meines Buches. Was das ist? Eine wilde Mischung aus Krimi, Satire und Fantastik. Worum es geht? Um Professor Heimlich, den Leiter des Sinnigen Instituts. Um Präfekt Zimperlich, einen unkonventionellen Ermittler. Um Zumpfal, einen knallblauen Klabauter. Und um einen bösartigen Farbendieb. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten, weil zunächst muss das Manuskript überarbeitet und an Testleserinnen und Testleser geschickt werden. Ich hoffe, die Entsetzensschreie halten sich in Grenzen.